Virus Mann

Im Grunde genommen sind Männer nichts weiter als eine „Krankheit“. Ich setze diese Behauptung natürlich ganz bewusst in Anführungszeichen, man(n) will ja niemandem zu nahe treten. Aber bleiben wir mal weiter bei den Tatsachen. Wir Frauen wissen sehr wohl, dass Männer uns eigentlich nicht gut tun, aber wir wissen ja auch, dass barfuß in Pumps mit blutigen Fersen endet und doch tun wir es. Hat man sich Virus Mann allerdings erst mal eingefangen, ist das Elend kaum noch abzuwenden. Sie sind so sonderbar speziell, dass kein handelsübliches Antibiotikum anschlägt. Sie nisten sich in jede unserer Zellen ein und bekämpfen uns von innen heraus.

Doch immer wieder lassen wir sie in unser Leben und riskieren damit, erneut zu erkranken. Die Symptome dieser viralen Infektion kommen zudem noch sehr schleichend und werden oft mit Symptomen anderer Erkrankungen verwechselt. Kribbeln im Bauch könnte auch eine Magengrippe sein, erhöhter Pulsschlag in seiner Nähe könnte auch am übermäßigen Kaffeegenuss liegen und plötzlich alles rosarot zu sehen, wird wohl am letzten verpassten Augenarzttermin liegen. Es ist also nicht so einfach, Virus Mann zu diagnostizieren.

Leidet man nun aber zweifelsfrei daran, so sollte man auf der Hut sein, um nicht chronisch zu erkranken, denn dies käme einem vorzeitigen aber endgültigen Todesurteil gleich. Es könnten sich im Wartezimmer leicht folgende Dialoge ergeben: „ Ach liebes, Du hier? Fühlst du dich nicht gut?“ „Ich weiß nicht so genau…hatte den Virus Mann im letzten Jahr schon dreimal und fühl mich schon wieder etwas angeschlagen… .“ man wird an dieser Stelle schnell bemerken, dass man von mitleideigen Blicken getroffen wird und dass leicht von einem wegrückt wird. Na ist doch auch klar! Wer will sich schon anstecken?

„Liebes, du das hört sich nicht gut an…ich befürchte es ist was chronisches. Mach dir keine großen Hoffnungen mehr. Wie konnte das nur passieren?“ …hören sie jemanden nahezu rufen, von der anderen Seite des Wartezimmers, weit weg von der Möglichkeit, sich zu infizieren. Dabei weiß doch jeder, dass der Virus sich nur von Mann zu Frau überträgt.

Aber man versteht das natürlich…wer will schon mit jemandem Stuhl an Stuhl sitzen, der immer wieder im selben Dilemma steckt?! Nach der dritten Blasenentzündung einer ständig viel zu leicht bekleideten Freundin, hört man vermutlich auch auf, sie zu maßregeln und überlässt sie ihrem Schicksal. Nun gut, ein mitleidiges Lächeln gehört dann anstandshalber schon noch dazu.

Nun komme ich aber leider nicht umhin, mich zu fragen, wie wir Frauen den Kampf gegen den Virus Mann gewinnen. Wie werden wir resistent; und noch viel wichtiger erscheint mir die Frage, ob wir es überhaupt wollen?!

Aber wie bei jedem anderen Virus auch wird es sicher Abspaltungen und Mutationen geben, von denen einige mehr und andere weniger gefährlich sind. Es bleibt mir also nur die Hoffnung, im Falle eines Falles an einen guten Arzt zu geraten und an eine Mutation des Virus Mann, die weniger gefährlich ist, nicht abhängig macht oder gar chronisch wird und vielleicht mit viel Glück nicht unbedingt tödlich endet.

 

2 Antworten auf „Virus Mann“

  1. Liebe Ella,

    Hab mich heute ein wenig umgesehen, reingeschnuppert…
    Werde weiter lesen in deinen Texten, deinen Gedanken.
    Bin gespannt was ich entdecken werde

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