Nun gilt es wohl vorab zu erklären was ein Schattenmann ist, bevor es darum geht, dass man sie nicht lieben sollte.
Wie der Name schon vermuten lässt, ist diese ganz besondere Spezies Mann eher im Schatten einer Frau zu finden, fungiert also im Hintergrund. Der klassische Schattenmann ist quasi der „bester Freund“ der Singlefrau. Wenn man also mal Lust auf Sex hat, ruft man ihn an. Er ist unkompliziert, lebt sein eigenes Leben und ab und an trifft man sich eben. Da weiß Frau was sie hat und muss sich nicht großartig verbiegen. Eine derartige Beziehung zu haben, verspricht beiden die vollkommene Entspannung und Befriedigung, weil es frei von Zwängen ist.
Neben dem klassischen Modell gibt es natürlich auch eine Vielzahl anderer.
Jene z.B., die fest gebunden sind. Bei denen ist der Vorteil, dass es auch garantiert nur eine Liaison bleibt und alle grenzwertigen Emotionen wirklich außen vor sind und dort auch bleiben.
Was Frau angeht, so kann es schon auch mal vorkommen, dass sie gebunden ist. Ja oder sogar beide. Alles ist möglich.
Das Ganze mag jetzt sehr oberflächlich erscheinen, aber das ist es nicht. Man steht sich menschlich schon nahe, will aber vielleicht nicht mehr als die Gesellschaft dieses Menschen, vorzugsweise im Bett. Man ruft sich zum Geburtstag an, nimmt ein stückweit Anteil am alltäglichen Leben des Anderen, aber darüber hinaus sollte es nie gehen. Wenn dies alles klar ist und zwar für beide Seiten, dann ist es ein wunderbares Gefühl. Man hat damit etwas besonderes. War die Partnerschafts- akquise am Vorabend eher erfolglos und lässt auch der Prinz auf dem weißen Pferd noch immer auf sich warten, so kann der Schattenmann ein akzeptabler Trostspender sein und schon ist die Welt wieder etwas bunter. Problematisch wird es nur, wenn der Schattenmann ans Licht will oder Frau ihn dort gern hätte. Dies sollten beide Seiten tunlichst unterlassen, denn dann ganz plötzlich und für alle unverhofft, wird dieses unverbindliche Sahnehäubchen auf der Alltagstorte zu einem Stein der tonnenschwer im Magen liegt.
Bitter zudem die Erkenntnis, dass dieser Mann den man konsequent dem Tageslicht vorenthält und den man sich eigens aus narzisstischen Gründen anschaffte, irgendwie schon alles verkörpert was Frau so erwartet. Man liebt die selbe Musik, die Kunst, das innere Kind, lange Gespräche und der Sex hat sich im Laufe der Zeit perfektioniert. Was will Frau mehr? Nichts, nur vom Schattenmann wird man es nie bekommen. In dieser Art von „Beziehung“ ist sich jeder seines Status durchaus bewusst und wenn man zwanzig Jahre in einem kleinstädtischen Hinterhof gelebt hat, zieht man nicht von heute auf morgen in die Großstadt. Tja und Der- oder Diejenige zu sein, mit dem ggf. über längere Zeit der eigentlichen Partner betrogen wurde ist wohl nicht die beste Basis für eine ernsthafte Beziehung zwischen Schattenmann und Schattenfrau. Dies ist also der Grund, warum man sich in seinen Schattenmenschen nicht verlieben oder gar verlieren sollte. Mit der Unverbindlichkeit geht auch der Zauber verloren. Aber Gott sei Dank, hat ja jeder die Möglichkeit selbst zu entscheiden ob er sich auf solch Amüsement einlässt oder es lieber bleiben lässt.